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Alessandro Stradella Consort & Estévan Velardi - Stradella: La Circe (First & Second Versions) & Other Works (2021) [Hi-Res]

Alessandro Stradella Consort & Estévan Velardi - Stradella: La Circe (First & Second Versions) & Other Works (2021) [Hi-Res]
  • Title: Stradella: La Circe (First & Second Versions) & Other Works
  • Year Of Release: 2021
  • Label: Dynamic
  • Genre: Classical
  • Quality: flac lossless / flac 24bits - 96.0kHz +Booklet
  • Total Time: 01:52:01
  • Total Size: 565 mb / 1.98 gb
  • WebSite:
Tracklist

CD1
01. Cantatas & Arias for Soprano & Continuo: No. 1, Soffro, misero, e taccio!
02. La Dori (Excerpts): Dormi, Titone, addio!
03. La Dori (Excerpts): Sorgi o vaga
04. La Dori (Excerpts): Oggi la bella Dori
05. La Dori (Excerpts): Dileguatevi orrori, ombre sparite!
06. La Dori (Excerpts): Alle gioie ai contenti
07. La Circe (First Version): Sinfonia. Adagio
08. La Circe (First Version): Se desio curioso il cor v’ingombra
09. La Circe (First Version): Qui per dare a sé stesso, e regno e tomba
10. La Circe (First Version): Ma quale, in queste arene
11. La Circe (First Version): O de’ regi alto germoglio
12. La Circe (First Version): Chi parla?
13. La Circe (First Version): Vola Zeffiro, vola!
14. La Circe (First Version): Chi stupori cercando va
15. La Circe (First Version): Correrò, volerò
16. La Circe (First Version): Ferma! Zeffiro ferma
17. La Circe (First Version): Ogni vasto desio
18. La Circe (First Version): Se d’angusta campagna
19. La Circe (First Version): Chi di voi mi porta a volo
20. La Circe (First Version): Queste di fragil tempra
21. La Circe (First Version): Può ben divoto cor
22. La Circe (First Version): Su, su, dunque su
23. La Circe (First Version): O degl’eterni Elisi
24. La Circe (First Version): Ond’io qual serva umile
25. La Circe (First Version): Ruscelletti che traete

CD2
01. Sonata in D Major: I. Adagio - Allegro
02. Sonata in D Major: II. Allegro
03. Sonata in D Major: III. Adagio - Allegro
04. Sonata in D Major: IV. Giga
05. La Circe (Second Version): Bei ruscelli cristallini
06. La Circe (Second Version): Non balena o sempre tuona
07. La Circe (Second Version): D’un aere d’argento
08. La Circe (Second Version): Né presuma d’ostinarsi
09. La Circe (Second Version): I sudor le cure istesse
10. La Circe (Second Version): Però chiari d’argentee spume
11. La Circe (Second Version): Zeffiro, figlio de’ vicini monti
12. La Circe (Second Version): Rimembranza che rimbomba
13. La Circe (Second Version): Pur se per voi lasciate, amici Numi
14. La Circe (Second Version): Fiumicelli dal pie’ d’argento
15. La Circe (Second Version): Aura molle lusinghiera
16. La Circe (Second Version): Ma son deboli catene
17. La Circe (Second Version): L’arte accresca i pregi nostri
18. La Circe (Second Version): in quel secolo primiero
19. La Circe (Second Version): Ma qual fior di novità
20. La Circe (Second Version): Ai magnanimi e sovrani Re toscani
21. La Circe (Second Version): E tributo gli venga offerto
22. La Circe (Second Version): Ai sovrani re toscani
23. La Circe (Second Version): Quando ai liti odorati
24. La Circe (Second Version): Zeffiretti de’ verdi monti
25. La Circe (Second Version): Inclita gloria dell’augusta Flora
26. La Circe (Second Version): Zeffiretti de’verdi monti [I]
27. La Circe (Second Version): Zeffiretti de’verdi monti [II]
28. La Circe (Second Version): Zeffiretti de’verdi monti [III]
29. La Circe (Second Version): Se misura d’offerte pari
30. La Circe (Second Version): Nobil animo
31. La Circe (Second Version): Tempo verrà che questo monte adorno

Alessandro Stradella Consort & Estévan Velardi - Stradella: La Circe (First & Second Versions) & Other Works (2021) [Hi-Res]


Der norditalienische Haudrauf oder besser römische „Orpheus“ Alessandro Stradella stellt musikalisch das Bindeglied zwischen Monteverdi und Scarlatti her. Trotz aller Arten von kriminellen Machenschaften, anrüchigen Liebesaffären, vereitelten Mordversuchen und einem unrühmlichen gewaltsamen Tod auf offener Straße fand Stradella genügend Zeit, um qualitätsvolle Musik zu schreiben, ja es gelang ihm, Geniestreiche an melodischer Invention und kühnen Studien eines klingenden „chiaroscuro“ zu hinterlassen. Die überirdisch schönen Concerti grossi von Arcangelo Corelli wären ohne Stradellas Experimentierstube undenkbar.

In seinen nur 39 Lebensjahren produzierte er eine Vielzahl an Kantaten, Oratorien und Konzerten. Auf dem vorliegenden Album stellen uns Estévan Velardi und sein prächtig aufspielendes Originalklangensemble Alessandro Stradella Consort zwei Versionen der Kantate „Circe“ vor. Das Besondere an diesen zwei Fassungen ist, dass sie quasi zwei vollständig unterschiedliche Werke darstellen. Moderatere Überarbeitungen für verschiedene Städte oder Theater bzw. Solisten hingegen waren damals ja an der Tagesordnung und beinahe die Regel.

Lustig und verwirrend ist, dass das barocke Glitterspektakel um die Zauberin Circe im Modener Manuskript nachträglich als „operetta a tre voci“ bezeichnet wurde. Mit Operette im heute gängigen Sinn hat die Bezeichnung natürlich nicht das Geringste zu tun. Im Gegenteil: Die Musik, die Stradella seinen drei Figuren Circe (Sopran), Algido (Bass) und Zeffiro (Sopran) in die Gurgel notiert hat, wirkt überaus opernhaft mit all den virtuos verzierten Arien, pompösen und dennoch so flott gedrechselten barocken Schnörkeln, die Stimmen zu kunstvollen Zöpfen liebevoll flechtenden Duetten und dramaturgisch effektvollen Rezitativen. Natürlich folgt die Musik damaligen Formschemata, die dennoch eine ungeheure Vielfalt an Ausdruck und überraschenden Wendungen und reizvollen Affektzuordnungen erlauben.

Die erste „Circe“ besteht aus sechs Arien, zwei Duetten und einem Schlussterzett und beginnt mit einer „Sinfonia“ in zwei Sätzen, während die zweite „Circe“ acht Arien (davon sechs alleine für Circe) , ein einziges Duett und 11 Terzette, von denen eines vier Mal wiederholt wird, ausweist: Spielzeitvergleich 34 zu 47 Minuten.

Die Figur der Circe ist wohlbekannt seit Homer (Odyssee) und Ovid (Metamorphosen). Odysseus war der einzige, dem die unheilvollen Kräuter der Zauberin wegen eines vorher verabreichten Antidots nichts anhaben konnte. Der Rest der Schiffscrew wurde kurzerhand in Schweine verwandelt und in den Koben gesperrt. Erst als Odysseus die Giftmischerin mit dem Schwert bedroht, macht sie die Wirkung ihres Tranks rückgängig und alle feiern ein frohes Fest. Sie bleiben ein Jahr, um sich für die Rückkehr nach Ithaka zu stärken.

Seither gilt der Mythos als Gleichnis für die Überlegenheit der Ratio und Wissen über Versuchungen und Verlockungen aller Art. So also sollte die Ankunft von Leopold von Medici in Rom festlich begangen werden, den Papst Clemens IX. 1667 zum Kardinal ernannt hatte. Aber es gibt auch eine zweite Erzählebene, die in der zweiten Fassung vorherrscht. Da wird der Schatten von Circe ins Spiel gebracht von Algidus, der kristallklare Bäche beschwört und von Zephyrus mit seinen gar lieblich wehenden Lüftchen. Natur und Kunst gehen hier eine höhere Verbindung ein. Referenzen an den Frühling und das allgegenwärtige Knospen und Blühen sollten wohl einen Bezug zum ursprünglich vorgesehenen Aufführungsmonat April herstellen.

Die Handlung der Kantate ist einfach gestrickt: Circe kommt, um das Grab ihres mit Odysseus gemeinsamen Sohnes Telegonus zu besuchen. Blendendes Licht trifft Circes Auge. Algidus deutet an, bei der Erscheinung handle es sich bei um eine bedeutende Persönlichkeit aus dem Hause Medici. Natürlich ist es Leopold, dem die drei Respekt und Ehrehrbietung zollen: Geschenke werden dargereicht. Algidus verwandelt sein Wasser in eine kristallklare Amphore, Zephyrus überreicht ein Bouquet an Seidenblumen und ein Schatten bringt an Circes Statt eine kleinen geschmückte Schatulle, die Parfum, Fächer und Handschuhe enthält. Die zweite komplexere Version preist nicht nur Leopold, sondern generell alle toskanischen Könige. Das Stück ist in polyphoner Madrigaltradition gehalten.

Zusätzlich zu den zwei „Circes“ wartet das Album mit einer Sonate di Viole in D-Dur und einer weiteren Kostprobe aus dem Kammerkantatenschaffen des italienischen Komponisten auf: „Soffro, misero, e taccio“ für Sopran und basso continuo sowie der Prolog zu „La Dori“ für zwei Soprane und Tenor, zwei Violinen und basso continuo komplettieren diese kostbare Zeitreise ins 17. Jahrhundert. Zwei Stunden unterwegs in der imaginären Kutsche von Florenz nach Rom.

Für die Fassungen und die Instrumentierung zeichnet Estévan Velardi verantwortlich. Gesungen und gespielt wird insgesamt vorzüglich. Die klaren, instrumental geführten Stimmen der Cristina Farinelli und Anna Chierichetti erweisen sich als denkbar gute Mittler für die so schwierige Balance zwischen deklamatorischer Wahrheit und überaus fein ziselierter belkantesker Virtuosität. Franceso Toma (Tenor) und Giuseppe Naviglio (Bass) sorgen für männlichen Wohlklang. Leslie Visco in der Titelpartie der Circe in beiden Versionen überzeugt mit individuellem Timbre, Agilität, bestens fokussierter Stimme und expressivem Textverständnis. Zudem ist jedes Wort zu verstehen, welch selten gewordene Tugend.

Wer sich in Zeiten wie diesen der puren Freude an barocker Sanges- und Klangeslust hingeben will, dem seien diese Cds wärmstens ans Herz gelegt. So viel an aristokratisch-musikalischem Luxus wird man wohl kaum für ein geringeres Entgelt bekommen. Der im Booklet von Lorenzo Tozzi faktenreich getane Blick in die Vergangenheit (nur in italienischer und englischer Sprache; die deutsche Sprache ist besonders in französischen oder italienischen Tonträgereditionen kaum noch zu finden) wird auch die anspruchsvollsten Historiker zufrieden stellen. © 2021 Online Merker


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