Detlef - Supervision (2020)

Detlef aus Köln, der militante Arm von Supernichts, haut auf seinem zweiten Album Supervision (erneut) 19 mal melodischen Punkrock auf deutsch heraus, und das in sportlichen 36 Minuten. Thematisch geht es um großspurige Wichtigtuerei einer lahmarschigen Generation, spaßbefreites Karrieredenken in der aktuellen Punkszene, asoziales Verhalten von Leuten, die sich stets auf der richtigen Seite verorten, viel Verweigerung und letztlich gegen sich, dich und deine Freunde.

In eindrücklichen Kurzgeschichten wird erzählt, was an einem ganz normalen Freitag alles falsch laufen kann (Ein ganz normaler Freitag), warum das Ordnungsamt in wirklich wichtigen Momenten nie da ist (Ordnungsamt) und was man alles nicht verpasst, wenn man nie in Kopenhagen war (Ich hasse Kopenhagen obwohl ich noch nie da war).

Detlef scheut sich dabei nicht, existenzielle Fragen zu stellen (Wie kann man sich nur nicht für Fußball interessieren?), deutschen Männern auf den Zahn zu fühlen (Deutsche Männer) oder auch ganz praktische Tipps für den Alltag zu geben (Man muss fallen, wenn die Feste sind). In schweren Zeiten steht Detlef aber auch für Zuversicht und Hoffnung (Würdet ihr bitte euer scheiß Maul halten?).

Aufgenommen in flotten drei Tagen bei $ir Uwe Stahl im beschaulichen Karlsruhe, bieten die Kölner Routiniers Detlef Meurer (Gitarre, Gesang), Detlef Löber (Schlagzeug, Gesang) und Detlef Damm (Bass, Gesang) hier erneut das, was sie am besten können: schnellen, gut gelaunten Hass verpackt in höchstens vier Akkorden und zwei Minuten.