Die Fantastischen Vier - Viel (2004)

Es musste also ein Album her, das zu hundert Prozent die Fantastischen Vier beinhaltet, aber eben nicht gewohntes wiederholt. Also viel mehr. "Viel" ist jetzt da, und es ist viel mehr geworden. Es ist Dancefloor und Soul, Hip Hop und Pop, es ist eben Fanta Vier. "Mein Schwert" ist nach "Krieger" und "Millionen Legionen" der letzte Teil von Thomas Tribal-Trilogie, der inhaltlich allerdings vor seinen Vorgängern spielt. Der Song "Geboren" ist ein Ausflug unter die glitzernde Diskokugel, "Keine Lösung" dagegen ein dubbiger Reggaesong. Erstmals haben Die Fantas mit verschiedenen Produzenten gemeinsam an "Viel" gearbeitet - das Ergebnis ist eine bestechende Vielfalt, die es in dieser Form noch nicht auf einem Fanta-Vier-Album zu hören gab. Dazu sind die Beats besser denn je - treffender, ausgereifter und auch mal augenzwinkernd in den Untiefen der Pophistorie wildernd.

"Was auf dem Album ist, hat bereits mehrere Generationen hinter sich. Wenn ich mir anschaue, was ich mir zu Beginn in mein Textbuch geschrieben habe und was daraus geworden ist", sagt Smudo. "Jeder von uns arbeitet einzeln, wir machen uns jeder für sich allein Gedanken. Und dann treffen wir uns und arbeiten gemeinsam daran weiter. Dieser Prozess wiederholt sich ständig. Das ist zwar zeitraubend, aber es kommt etwas viel, viel besseres am Ende dabei heraus.

Ein gutes Album braucht demnach viel Zeit. "Viel" hat viel Zeit in Anspruch genommen, und es ist ein fantastisches Album geworden. Weil es anders ist - überraschend, ausgefallen, klug und bewundernswert. Auch deshalb, weil es zeigt, wie es vier individuelle Musiker mal wieder geschafft haben, ihre verschiedenen Stile, ihre unterschiedlichen Ausrichtungen und Musikalitäten wieder zu einer Einheit zu schmieden. Es zeigt, dass auch morgen noch mit den Fantastischen Vier gerechnet werden muss. Aber das wusste jeder auch schon vorher.